Photovoltaik für das Gartenhaus nutzen
Photovoltaik für das Gartenhaus nutzen: So funktioniert die Stromversorgung
Wer ein Gartenhaus besitzt, braucht in der Regel auch Strom – etwa um Licht zu machen oder elektrische Gartengeräte zu betreiben. Photovoltaik für das Gartenhaus zu nutzen, ist eine unkomplizierte und vergleichsweise günstige Möglichkeit, die Stromkosten im Garten zu senken oder sogar vollständig unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung zu werden.
Zur Verfügung stehen dafür verschiedene Arten von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), die in einem Gartenhaus eingesetzt werden können. Dieser Artikel gibt einen Überblick und erleichtert so die Auswahl.
Die „Mini-Solaranlage“ für das Gartenhaus
Im Zusammenhang mit der Nutzung von Photovoltaik für ein Gartenhaus wird bisweilen von „Mini-Solaranlagen“ gesprochen. Gemeint sind damit häufig sogenannte Photovoltaik-Inselanlagen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplett unabhängig vom Stromnetz betrieben werden können, also auch für Gartenhäuser geeignet sind, in denen kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz besteht. Konkret handelt es sich meist um kleinere Photovoltaikanlagen mit nur wenigen Solarmodulen.
Der Vorteil einer solaren Inselanlage auf dem Gartenhaus besteht – von der unabhängigen Stromerzeugung abgesehen – vor allem darin, dass sie leicht zu installieren ist. Eine feste Montage, etwa auf dem Dach des Gartenhauses, ist möglich, aber nicht notwendig. Die Solarpanels für das Gartenhaus können mithilfe von Aufständerungen auch direkt auf einer Rasen- oder Terrassenfläche aufgestellt werden.
Der gewonnene Solarstrom steht im Gartenhaus sofort zur Verfügung. Es können 12-V-Geräte, die Gleichstrom verwenden, direkt über einen Transformator angeschlossen werden. Mithilfe eines Wechselrichters lässt sich der Solarstrom in Wechselstrom umwandeln, sodass auch herkömmliche 230-V-Elektrogeräte betrieben werden können. Diese völlig autarke Art von Photovoltaikanlage ist für ein Gartenhaus geeignet, wenn Strom nur selten oder in geringen Mengen benötigt wird.
Außerdem ist sie bisweilen die einzige Option, wenn das Gartenhaus nicht an das Stromnetz angeschlossen ist. Sollen jedoch leistungsstärkere Elektrogeräte betrieben werden, empfiehlt sich die Photovoltaik-Nutzung im Gartenhaus in Form einer größeren (Komplett-)Anlage. Insel-Solaranlagen für Gärten verfügen deshalb in der Regel über einen Batteriespeicher, sodass der Strom auch nachts oder während der Abendstunden nutzbar wird.
Bitte Beachten Sie: Wird die Gartenhaus-Photovoltaikanlage ans öffentliche Netz angeschlossen, ist eine Anmeldung erforderlich.
Was ist die passende Photovoltaikanlagen für das Gartenhaus?
Wer sein Gartenhaus häufig nutzt, richtet dieses bisweilen wie ein kleines Wohnhaus ein: Kühlschrank, Fernseher, Kaffeemaschine, Spielkonsolen sowie diverse Gartengeräte sollen betrieben werden, möglicherweise sind in der Familie mehrere Geräte gleichzeitig im Einsatz. Solchen Anforderungen im Gartenhaus wird eine Mini-Solaranlage nicht gerecht, denn aufgrund der geringen Größe fällt die verfügbare Leistung eher gering aus.
Größere Photovoltaikanlagen liefern hingegen auch größere Mengen an Strom. Montiert werden die Module bevorzugt auf dem Dach des Gartenhauses. Die Solarzellen erzeugen Gleichstrom, der mithilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt wird. So wird die Verbindung mit dem Stromnetz möglich: Vorrangig wird der Solarstrom im Gartenhaus genutzt, doch überschüssiger Strom kann auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Umgekehrt bezieht die Anlage Strom aus dem Netz, wenn gerade kein Solarstrom zur Verfügung steht, sodass eine Stromversorgung immer sichergestellt ist.
Wer auf diese Weise Photovoltaik für sein Gartenhaus nutzt, kann die Stromkosten senken. Auch eine vollständige Deckung des Strombedarfs ist möglich, wenn eine Komplettanlage verwendet wird. Diese beinhaltet – wie bereits erwähnt – zusätzlich einen Stromspeicher, sodass im Gartenhaus Solarstrom zur Verfügung steht, auch wenn der Himmel bedeckt oder die Sonne bereits untergegangen ist.
Anlagen dieser Art werden häufig als „Gartenhaus-Solaranlagen“ oder „Solar-Komplett-Sets für Gartenhäuser“ beworben. Im Handel erhältlich sind aber auch Solarthermieanlagen, die zur Wassererwärmung oder zum Heizen eingesetzt werden.
Mini-Solaranlage oder Komplettanlage für das Gartenhaus?
Für die Entscheidung zwischen Mini- und Komplett-Anlage sind vor allem die Stromanbindung und der Stromverbrauch entscheidend.
Wenn keine Verbindung zum öffentlichen Netz besteht oder diese nur mit großem Aufwand hergestellt werden kann, ist eine PV-Inselanlage die bessere – oder auch einzige – Wahl für das Gartenhaus.
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Je größer der Strombedarf ist, desto eher ist eine herkömmliche Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gartenhauses mit einer Anbindung an das Stromnetz zu empfehlen. Es ist ratsam, zur Ermittlung des Strombedarfs alle Geräte aufzulisten, die im Gartenhaus und im Garten betrieben werden sollen. Dazu zählen zum Beispiel:
● Gartengeräte wie Rasenmäher, elektrische Heckenschere, Rasensprenger
● Beleuchtung wie Lichterketten, Lampen im Gartenhaus und im Garten, Wegbeleuchtung
● Geräte mit hohem Stromverbrauch wie Kühlschrank, Fernseher, Mikrowelle
● Küchengeräte wie Kaffeemaschine, Kochplatte, Wasserkocher
● Ladegeräte, zum Beispiel für Handys oder E-Bikes
● Heizgeräte wie Heizlüfter, elektrische Heizung, Durchlauferhitzer
Wichtig ist zudem, wann und wie oft das Gartenhaus genutzt wird: Wird Strom nur während der Tagesstunden an besonders sonnigen Tagen benötigt? Liegen zwischen den Besuchen mehrere Tage, sodass eventuell vorhandene Akkus oder Stromspeicher problemlos geladen werden können? Oder besteht ein konstanter Strombedarf auch an aufeinanderfolgenden Tagen?
Insbesondere bei einem hohen Stromverbrauch und intensiver Nutzung auch in den Abendstunden oder im Winter sollte für das Gartenhaus eine PV-Komplettanlage mit Speicher gewählt werden.
Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Gartenhaus
Bevor eine Photovoltaikanlage auf dem Gartenhaus montiert werden kann, sollten folgende Punkte geprüft werden:
Das Dach muss das Gewicht der PV-Anlage tragen können. Die notwendigen Angaben zur Überprüfung lassen sich dem Bauplan entnehmen.
Die Ausrichtung der PV-Anlage, die auf der Ausrichtung des Daches basiert, wirkt sich auf den Ertrag der Anlage aus. Es empfiehlt sich, vorab sicherzustellen, dass die Anlage wirtschaftlich betrieben werden kann.
Bäume oder Häuser, die die Photovoltaikanlage verschatten, mindern den Ertrag. Sie sollten daher bei der Planung berücksichtigt werden.
Auch auf einem Gartenhaus muss der Einsatz von Photovoltaik angemeldet werden, wenn es sich nicht um eine Inselanlage handelt. Eventuell bestehen auch Beschränkungen der Gartenkolonie, die zu überprüfen sind.
Ist die Dachfläche groß genug, um eine Anlage zu installieren, die den Strombedarf des Gartenhauses deckt?