Was muss ein Angebot für eine PV-Anlage enthalten?

Die Entscheidung für eine PV-Anlage ist gefallen. Nun sollten Angebote für die Installation eingeholt werden. Doch was ist dabei zu beachten, welche Fallstricke gibt es und wie sollte ein gutes Angebot aussehen.
Inhaltsverzeichnis
    Angebot für PV-Anlage
    Mehr Unabhängigkeit durch Solarstrom

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    Der Anschaffung einer Solaranlage gehen eine ganze Reihe an Überlegungen, Recherchen und Kalkulationen voraus. Sind diese positiv ausgefallen und die Entscheidung für den Erwerb einer Anlage gefallen, geht es im nächsten Schritt um die Auswahl eines passenden Anbieters, der die Anlage in all ihren Einzelheiten und Details plant und installiert.

    Über verschiedene Online-Plattformen, Zeitungsannoncen oder persönliche Empfehlungen lassen sich mögliche Installateure in der Umgebung ausfindig machen und dann heißt es: Angebote einholen. Diese fallen manchmal recht verschieden aus. Unterschiede gibt es dabei nicht nur beim Preis, sondern auch in einzelnen Details und der Detailtiefe, was einen Vergleich erschweren kann. Doch worauf kommt es wirklich an?

    Bedarfsanalyse und eigene Vorstellungen

    Die Basis für jedes Angebotes sollte die Bedarfsanalyse durch den Fachbetrieb sein. Wie hoch ist der Verbrauch des Haushaltes, welche Großverbraucher sind vorhanden bzw. sollen angeschafft werden, wie sieht das Verbrauchsprofil im Haushalt aus. Auf dieser Grundlage kann ein individuelles, passgenaues Angebot erstellt werden, das sich an Ihren Bedürfnissen und den Gegebenheiten vor Ort orientiert. Dafür ist es auch erforderlich, dass ein professioneller Solarteur bei Ihnen vorbeikommt, um sich das Haus bzw. den gewünschten Standort anzusehen und sich selbst einen genauen Eindruck zu verschaffen. Dadurch können mögliche Probleme oder Hindernisse bereits im Vorfeld abgeklärt bzw. im Angebot berücksichtigt werden. 

    Als zukünftige/r Betreiber/in der PV-Anlage sollten Sie vorab auch schon eigene Vorstellungen entwickeln, was genau Sie wollen. Denn ein Angebot kann nur so gut sein, wie der Input, den der Fachbetrieb von Ihnen erhält. Nehmen Sie sich also die Zeit, genau zu erklären, was Sie sich vorstellen. Haben Sie keine Scheu, sich einzelne Dinge erklären zu lassen, was zum Beispiel Energiemanagement ist und was Ihnen das bringt.

    Daneben ist es sinnvoll, nicht nur bei einem Unternehmen anzufragen, um die Angebote vergleichen zu können. Der Preis ist dann schlussendlich nur ein Kriterium, vor allem sollten Sie das Angebot auf Vollständigkeit prüfen. Schauen Sie hier insbesondere darauf, ob aus dem Angebot klar hervorgeht, welche Komponenten und Leistungen enthalten sind, so z.B. die neue Wallbox inklusive Installation.

    Bewerten Sie die einzelnen Angebote danach, ob sie zu den geäußerten Wünschen und Rahmenbedingungen passen. Ist das Angebot vollständig oder fehlen entscheidende Elemente oder Informationen? Liegen die angeführten Kosten in einem erwartbaren, marktüblichen Rahmen? Ausschläge nach unten oder oben sind gleichermaßen vorsichtig zu bewerten. Fehlen in einem Angebot außerdem wichtige Unterlagen oder Angaben, haben Sie als Bauherr später unter Umständen Schwierigkeiten, Nachbesserungen vom Installateur zu fordern.

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    Das Angebot

    Mit Blick auf den konkreten Inhalt des Angebotsschreibens lassen sich einige Eckpunkte und aufzuführende Positionen festhalten, die an dieser Stelle einmal aufgelistet werden sollen. Falls Sie trotzdem nicht ganz sicher sind, erhalten Sie auch in der Energieberatung der Verbraucherzentrale Hilfe bei der Einschätzung von Angeboten.

    Komponenten

    Module

    Viele Installateursbetriebe haben sich auf eine Anzahl an Modul-Marken festgelegt. Wichtig sind hier vor allem die Leistung der Module sowie die Garantiebedingungen, d.h., wie lange die Module sicher ihre Leistung bringen. 

    Das Angebot kann Angaben zu Hersteller, exakter Typenbezeichnung, Nennleistung, Zelltyp, Schutzklasse, CE-Richtlinien, Produktgarantie enthalten, ebenso wie das Datenblatt für den Modul-Typ.

     

    Wechselrichter

    Wie bei den Modulen haben die Experten auch bei Wechselrichtern ihre Favoriten. Marken wie Fronius, SMA, Steca oder Kaco werden hier eingesetzt. 

    Das Angebot kann Angaben zu Hersteller, exakter Typenbezeichnung, Nennleistung und maximaler Leistung, AC/DC, Netzüberwachung (VDE 0126), Wirkungsgrad, Produktgarantie, Gehäuseschutzart und das Datenblatt enthalten.

     

    Montagesystem

    Erfahrene Solarteure setzen hier auf die bekannten und zuverlässigen Marken wie Lorenz, Schletter, SL Rack, Schweizer oder K2 - jeder Installateur hat hier eigene Favoriten.

    Das Angebot kann Angaben zu Hersteller, Typenbezeichnung,  Ausführung: einlagig oder Kreuzverbund, Dacheindeckung (z.B. Pfanneneindeckung), sowie zur Gestell- und Bauwerkstatik enthalten

     

    Speicher

    Stromspeicher gehören nicht unmittelbar zum Angebot für eine Photovoltaikanlage dazu; praktisch werden sie heute jedoch meist bei der Installation mit angeboten. Ob Sie als Betreiber einen Speicher brauchen, welche Kapazität, mit welcher Leistung und wie viele Phasen, hängt vom jeweiligen Verbrauchsprofil am Einsatzort ab. Es gibt durchaus Fälle, in denen ein Speicher keinen Sinn macht. Das sollte in jedem Fall individuell und im Detail mit dem Installationsunternehmen geklärt werden. Wenn Sie beispielsweise Interesse an einem Speicher mit Notstromversorgung haben, der im Fall eines Stromausfalls "einspringt", dann sollte diese Funktion im Angebot explizit beschrieben werden. Nicht jeder Speicher ist in der Lage, eine Notstromversorgung zu gewährleisten.

     

    Sonstiges

    Benötigt wird noch eine Einspeisezähler, auch ist die Integration des Blitzschutzes sinnvoll. Eventuell  muss der Zählerschrank erweitert oder erneuert werden, wenn dort nicht mehr genügend Platz für die zusätzliche Zähl-, Mess- und Sicherheitseinrichtungen für die Photovoltaikanlage ist. Falls Anpassungen erforderlich sind, muss aus dem Angebot hervorgehen, wer die Arbeiten ausführt und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

    Wer mit der eigenen Photovoltaikanlage Strom erzeugt, möchte gern auch wissen, wann und wie viel Ertrag die Module auf dem Dach liefern. Daher ist es sinnvoll, die Anlage um eine Komponenten zur Ertragsüberwachung zu erweitern. Wer den Solarstrom auch noch möglichst effizient einsetzen will, der sollte sein Zuhause mit einem Energiemanagement ausrüsten, das nebenbei die Überwachung mit übernimmt. 

     

    Leistungen

    Montage/Installation

    Befestigung und Verkabelung der Module, Aufbau Unterkonstruktion, Montage Wechselrichter, Verlegung der Kabel, Verschaltung der Komponenten, ggfs. Einbauten in vorhandenen Zählerschrank, Wand oder Deckdurchführungen von Kabeln, Sicherung, Belegplan, Umfang Arbeitsleistung, Gesamtpreis

     

    Service

    Der Service rund um die Photovoltaikanlage ist vielfältig. Manche davon sind notwendig, andere optional. Unbedingt dazu gehören Funktionsnachweis, Anlagendokumentation, Abnahme und Erstellung eines Abnahmeprotokolls, Einweisung des Kunden. Sinnvoll sind daneben Ertragsprognose, Versicherungen (falls gewünscht – Montageversicherung, Haftpflichtversicherung, Betreiberversicherung) sowie ein Angebot für die Wartung der Anlage

     

    Netzanschluss

    In der Regel werden Photovoltaikanlagen mit Anschluss an das öffentliche Stromnetz installiert. Das ist mit Blick auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz gewünscht, um überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen. Die Einspeisung ist jedoch nur in Abstimmung mit dem jeweiligen Netzbetreiber möglich. Im Angebot sollte in jedem Fall klar formuliert sein, wer welche Aufgaben in der Kommunikation mit dem Netzbetreiber übernimmt.

     

    Preis, Konditionen, Formalien

    Neben Komponenten und Leistungen sollte das Angebot noch folgende Angaben enthalten: 
    Gesamtpreis netto/brutto, Zahlungsbedingungen, Liefertermin, Dauer der Installation, Termin der Betriebsbereitschaft, Verbindlichkeitsfrist, Sondervereinbarungen, Einschränkungen, Angebotsnummer, vollständige Adresse von Anbieter und Kunde

    Enthält das Angebot für die PV-Anlage Wechselrichter, Speicher etc.?

    Darauf sollten Sie noch achten

    Neben der ausführlichen technischen Beschreibung aller Komponenten ist es hilfreich, wenn dem Angebot die Visualisierung der Gesamtanlage beigefügt ist. So können Sie bereits vor der Installation ein Bild davon machen, wie sich die Solaranlage in das Gesamtbild von Gebäude und Umgebung einfügt. 

    Nicht zu unterschätzen ist auch das Thema Arbeitssicherheit. Bauherrinnen und Bauherren sind für die Baustellenabsicherung genauso verantwortlich wie das ausführende Installationsunternehmen. Schlussendlich haften alle Beteiligten dafür, wenn bei der Installation ein Unfall passiert oder müssen Strafzahlungen in Kauf nehmen, wenn Verstöße zur Anzeige gebracht werden. Darum ist es gut, wenn das Angebot eine Vereinbarungen zu den Punkten Absturzsicherungen, Gerüst sowie Arbeitsmittel zum Materialtransport wie Teleskoplader, Arbeitsbühne und Schrägaufzug enthält. Als Auftraggeber sind Sie dadurch auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

    Die Installation einer Photovoltaikanlage bringt eine Menge Verpackungsmüll mit sich. Die Kartonage die dabei anfällt, übertrifft meist das Maß, das sich als „haushaltsübliche Menge auf Recyclinghöfen entsorgen lässt. Auch diese Nebenarbeiten sollten im Vorfeld mit dem Installationsunternehmen abgesprochen werden.

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