Geld fürs Elektroauto Dank THG-Quote

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Private und gewerbliche Eigentümer von Elektroautos bekommen Geld für ihr Fahrzeug, ohne viel dafür tun zu müssen. Der Grund dafür ist die sogenannte Treibhausgasminderungsquote (auch Treibhausgasquote) oder kurz THG-Quote, ein staatliches Klimaschutzinstrument. Ab 2022 können E-Auto-Nutzer/innen ihre nicht realisierten CO₂-Emissionen verkaufen.
Inhaltsverzeichnis
    Dank THG-Quote Geld mit E-Auto verdienen
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    Was ist die THG-Quote?

    Deutschland hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Diese lassen sich nur durch eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen erreichen. Während bei Strom und Wärme schon einiges erreicht wurde, haben sich die Emissionen im Verkehrssektor seit 1990 kaum verändert. Durch die THG-Quote soll sich das ändern.

    „Die Treibhaugas (THG)-Minderungs-Quote ist eine gesetzliche Verpflichtung für Kraftstoffanbieter, die THG-Bilanz ihres gesamten Kraftstoffangebots zu verbessern. Das erreichen sie, indem sie zum Beispiel Biokraftstoffe beimischen, die besonders viel CO₂ einsparen. Die THG-Quote ist also ein Mechanismus, der besonders CO₂-arme alternative Kraftstoffe fördert und für diese eine Nachfrage und damit einen Markt erzeugt.“

    Unternehmen der Mineralölwirtschaft, die fossile Brennstoffe wie Diesel und Benzin verkaufen, haben seit 2007 die Pflicht, einen vorgeschrieben Mindestanteil durch umweltfreundlichere Biokraftstoffe zu ersetzen und so ihre CO₂-Emissionen zu mindern. Im Jahr 2015 wurde dieser Mindestanteil auf die Treibhausgasminderungsquote umgestellt, das heißt, durch eine konkrete Vorgabe zur Reduktion der CO₂-Emissionen, die dem Verkehr angerechnet werden. Die rechtliche Basis bildet das Bundes-Imissionsschutzgesetz (§37a Absatz 6 BImSchG).
    Kann ein Unternehmen diese Pflicht nicht erfüllen, muss es zum Ausgleich hohe Strafzahlungen entrichten. Oder es erwirbt „Verschmutzungsrechte“ in Form von Emissionszertifikaten von anderen Anbietern. Ab 2022 kommen auch Betreiber öffentlicher Ladesäulen sowie Nutzer von Elektrofahrzeugen als Verkäufer in Frage. Auf diese Weise können sie mit ihrem E-Auto zusätzliche Einnahmen erzielen.

    Wie erwerben Fahrzeughalter von E-Autos Verschmutzungsrechte?

    Wer auf Elektromobilität umsteigt, reduziert seine CO₂-Emissionen und damit die Verschmutzung unserer Umwelt. Jedes E-Auto – egal, ob gekauft oder geleast – erhält daher pauschal Emissionszertifikate zugerechnet, unabhängig von der Zahl der tatsächlich gefahrenen Kilometer. Der Erlös aus ihrem Verkauf ist eine zusätzliche Subvention, die neben zahlreichen Förderungen zum Umstieg auf die umweltfreundlichen Fahrzeuge motivieren soll. Geregelt ist die "Anrechnung von in Straßenfahrzeugen mit Elektroantrieb genutztem elektrischem Strom" in der 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (38. BImSchV) in der am 1. Januar 2022 geltenden Fassung. 

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    Von der THG-Quote profitieren

    Wie lässt sich Dank der THG-Quote Geld verdienen?

    Wie erläutert, besteht bei den Mineralölkonzernen - abhängig von der Menge an verkauften fossilen Kraftstoffen - ein großer Bedarf an CO₂-Zertifikaten. Und der wird in Zukunft noch deutlich wachsen, denn laut dem im Mai 2021 beschlossenen „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote“ wird die THG-Quote im Verkehrssektor bis 2030 von sechs auf 25 Prozent ansteigen. Gute Zeiten also für E-Fahrzeughalter, die ihre Emissionszertifikate verkaufen wollen.

    Ein kleines Hindernis gibt es dabei jedoch: Die großen Mineralölkonzerne verhandeln nicht mit jedem Besitzer und jeder Besitzerin eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs. Aus diesem Grund entsteht gerade eine Vielzahl an Dienstleistern, die die Zertifikate sammeln und weiterverkaufen. Das hat auch den Vorteil, dass Dank größerer Mengen bessere Preise erzielt werden können. Momentan können Halter von E-Autos mit Einnahmen von 300 bis 400 Euro pro Jahr rechnen.

    Hinweis
    Der THG-Quotenhandel ist ausschließlich für rein batteriebetriebene Fahrzeuge möglich, Hybrid-Fahrzeuge sind hiervon ausgeschlossen.

    Wie funktioniert der THG-Quotenhandel praktisch?

    Abgewickelt wird der THG-Quotenhandel ausschließlich über die Internetplattformen der verschiedenen Anbieter. Da die Emissionszertifikate dem konkreten E-Auto zugerechnet werden, kann die Verschmutzungsrechte nur verkaufen, wer als Halter oder Halterin des Fahrzeugs eingetragen ist. Der Nachweis erfolgt durch das Hochladen der Zulassungsbescheinigung Teil 1 – im Allgemeinen genügt ein Foto, das schnell mit dem Smartphone gemacht ist.  

    Nach einer Überprüfung durch den THG-Händler werden die Unterlagen an das Umweltbundesamt eingereicht, das die Emissionszertifikate als Nachweise über die eingesparten Treibhausgas-Emissionen ausstellt. Diese Zertifikate werden an Unternehmen verkauft, die ihre THG-Quoten nicht selbst erfüllen können. Die Einnahmen werden nach Abzug von Bearbeitungskosten an den Fahrzeughalter bzw. die Fahrzeughalterin weitergereicht.

    Hinweis:
    Die Einnahme aus dem Verkauf der THG-Quote muss bei der Steuererklärung angegeben werden.

    Können auch Unternehmer von der THG-Quote profitieren?

    Ja, auch Unternehmer können Ihre CO₂-Emissionen verkaufen. Wichtig ist, dass Antragsteller und im Fahrzeugschein eingetragener Fahrzeughalter ein und dieselbe Person bzw. das gleiche Unternehmen sind. Außerdem muss bei der Registrierung der Fahrzeuge darauf geachtet werden, dass die gewerbliche Nutzung angegeben wird, da beispielsweise die Umsatzsteuer zusätzlich auf den ausgezahlten Bonus ausgezahlt wird.

    Wie wird sich der Markt für die Emissionszertifikate entwickeln?

    Der gesetzlich anvisierte Anstieg der THG-Quote (bis 2030 von sechs auf 25 Prozent) wird die Nachfrage nach Emissionszertifikaten weiter anheizen. Es ist somit naheliegend, dass die Preise weiter steigen und somit die zu erwartenden Einnahmen für die Zertifikats-Verkäufer. Da der Markt für den THG-Quotenhandel noch im Entstehen ist, werden sicher einige Anbieter schon jetzt mit besonders hohen Vergütungen werben, um Kunden zu gewinnen. Ob allerdings alle Dienstleister bestehen können, darf zumindest bezweifelt werden. Wie in anderen Branchen auch wird es hier wohl langfristig zu einer Konsolidierung kommen.