Alles Wissenswerte über mobile 12V-Solarpanele
Solarpanels mit 12V: Was kann die Mini-Solaranlage?
Wer mit dem Wohnmobil verreist, Camping mag, mit dem Boot unterwegs ist, gerne auf Trekking-Touren geht oder regelmäßig andere Outdoor-Aktivitäten unternimmt, weiß: Ohne Strom ist das Abenteuer eine ganz andere Herausforderung. Wer dabei auf Smartphone, Laptop, Kühlbox und Co. lieber nicht verzichten möchte, kann ein mobiles Solarmodul mitnehmen, mit dem er elektrische Geräte aufladen und nutzen kann.
Wie die kleinen Solarpanel für unterwegs funktionieren, welche Ausführungen sich für welchen Einsatzzweck besonders eignen und wie teuer mobile Solarmodule sind, beantworten wir in diesem Ratgeber.
Welche Arten von mobilen Solarpanels sind erhältlich?
Mobile Solaranlagen gibt es in diversen Größen und Ausführungen. Alle, die gerne auf vier Rädern zu Abenteuertouren aufbrechen, können beispielsweise etwas größere und leistungsstärkere Insel-Solaranlagen auf dem Wohnmobil montieren. Bereits mit einem oder zwei Panels auf dem Dach und einem kleinen Speicher lässt sich eine autarke Stromversorgung sicherstellen. Es gibt bereits verschiedene Module, die mit Halterungen für das Wohnmobil-Dach versehen sind.
Solarkoffer oder Solarplanen sind für viele mobile Anwendungen ausreichend. Wer hin und wieder Touren mit dem Boot unternimmt oder nicht zu den Dauercampern gehört, für den sind mobile 12V-Solarmodule die praktischste Option für eine unabhängige Stromversorgung. Einfach den Solarkoffer aufklappen bzw. die Plane ausrollen und Richtung Sonne ausrichten, schon beginnt das mobile Solarmodul, Strom zu produzieren. Über Stromspeicher oder Ersatzaggregate verfügen diese Anlagen nicht. Der Strom muss also direkt verbraucht werden, beispielsweise indem man die Akkus portabler Geräte auflädt. Bei den sogenannten Solargeneratoren gehört der Speicher samt Laderegler dazu.
Die kleinsten mobilen Solarpanels sind fürs Camping oder für Trekkingtouren konzipiert. Sie werden oft faltbar und in Rucksackgröße angeboten. Über Gurte lassen sie sich im Handumdrehen an der Wanderausrüstung befestigen. In manchen Rucksäcken und Taschen sind bereits Solarmodule mit kleinen Solarzellen integriert. Der Fokus liegt bei solchen Mini-Photovoltaikanlagen darauf, den Strombedarf kleiner Geräte wie Smartphones zu decken.
Mobile Solargeräte: Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
---|---|
lassen sich flexibel auf die Sonne ausrichten | manche Modelle müssen vor der Verwendung erst aufgebaut werden |
geringes Gewicht | bieten in der Regel kein Ersatzaggregat und keinen Stromspeicher |
können bei schlechtem Wetter verpackt werden | geringe Leistung: Stromertrag reicht nur für wenige kleine Elektrogeräte |
einfache (oder gar keine) Montage | |
Endgeräte können teilweise direkt am Solarmodul geladen werden | |
günstige Produkte erhältlich |
Wie funktioniert ein mobiles Solarpanel?
Mobile Solarmodule funktionieren im Prinzip wie die großen Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), die fest auf Hausdächern oder Carports installiert sind. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass sie ohne Wechselrichter auskommen.
Auch bei mobilen Solarmodulen kommen entweder monokristalline Dickschicht-Solarzellen oder Dünnschicht-Solarzellen zum Einsatz.
Im Unterschied zu großen PV-Anlagen müssen mobile Solarpanels aber weder fest installiert sein, noch an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Auch ein Anschluss an das haushaltseigene Stromnetz – wie bei Solarpanels für die Steckdose – ist bei mobilen Solarpanels nicht zur Stromerzeugung nötig. Steckdosen-Module werden über den Wechselrichter und einen Schuko-Stecker angeschlossen. Das mobile Modul hat einen typischen PV-Stecker mit dem es an den Laderegler angeschlossen wird. Mit diesem oder dem durch die Batterie gespeisten Hausnetz werden dann die Verbraucher verbunden.
Die Solarpanels können per Kabel mit 12V-Akkus oder Lithium-Batterien verbunden oder an die Autobatterie eines Wohnmobils angeschlossen werden. Manche Solarplanen oder Mini-Solarpanels sind mit USB-Anschlüssen ausgestattet, sodass sich Smartphones und Laptops direkt damit aufladen lassen. Für Trekkingtouren, bei denen es beim Gepäck auf jedes eingesparte Gramm ankommt, sind diese Solarmodule mit 12V-Anschluss ideal.
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Komponenten einer mobilen Solaranlage mit 12V-Spannungsversorgung
Leistungsfähigere mobile Solarstromanlagen bestehen aus mehreren Komponenten. In Solarpanel-Sets sind diese alle inbegriffen, man kann die Elemente aber auch einzeln erwerben.
Sie sind die zentrale Komponente der Anlage. Über die Solarzellen im Modul wird der Strom generiert.
Hierüber wird die Aufladung angeschlossener Geräte bzw. Akkus gesteuert. Bei manchen mobilen Solarmodulen kann die Ladung über eine Bluetooth-Verbindung und eine entsprechende Smartphone-App überwacht werden.
Das Anschlusskabel stellt die Verbindung zwischen Solarpanel und 12V-Gerät her.
In manchen Sets für mobile Solarmodule sind Aufständerungen integriert. Es ist ratsam, ggf. zusätzlich welche zu erwerben, damit man sein mobiles Solarpanel im optimalen Winkel zur Sonne aufstellen kann.
Funktioniert die Mini-Solaranlage ohne Wechselrichter?
Wechselrichter werden bei einer Photovoltaikanlage dafür benötigt, den von den Modulen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, mit dem sich die Geräte im Haushalt betreiben lassen. Die 12V-Technik, die gern beim Camping oder im Wohnwagen verwendet wird, arbeitet schon mit Gleichstrom. Das heißt, eine Umwandlung ist unnötig und ein Wechselrichter wird nicht gebraucht. Dennoch lassen sich die Module nicht "direkt" an die Verbraucher oder das lokale Netz anschließen, denn sie erzeugen eine Gleichspannung von 60-80V. Diese Spannung wird vom Laderegler auf eine für die 12V-Verbraucher verwertbare Spannung reduziert. Mit einer leicht erhöhten Spannung von 14,7V können auch Speicher wie die Batterie vom Auto aufgeladen werden.
Wie viel Strom lässt sich mit einem Solarpanel (12V) erzeugen?
Die Leistungsfähigkeit der mobilen Solarpanels hängt von verschiedenen Faktoren ab:
● Größe und Anzahl der Solarmodule
● Art der verwendeten Solarzellen
● Lichteinfall und Lichtintensität
Viele mobile Solarkoffer, Solarpanels oder Solarplanen erreichen eine Leistung zwischen 100 und 200 W pro Anlage. Bei einer optimalen Ausrichtung zur Sonne lässt sich mit einem tragbaren Solarpanel mit 100 W Leistung an einem Sonnentag der Stromverbrauch eines Wohnmobils decken. Wer zwei mobile Solarmodule inklusive Speicher mit einer Akkukapazität von jeweils 2,4 kWh aufstellt, ist stets auf der sicheren Seite.
Im Winter und/oder in nördlichen Breitengraden herrschen selten optimale Lichtverhältnisse für die Solarstromerzeugung. Mit einer größeren Zahl an Solarmodulen lässt sich ggf. auch dann noch genügend Strom erzeugen. Wer sich mit dem Wohnmobil gern in sonnenärmeren Regionen wie dem nördlichen Skandinavien aufhält, ist mit Dünnschichtmodulen besonders gut beraten, da diese ein besseres Schwachlichtverhalten zeigen als Dickschichtmodule.
Wer vor allem in sonnigen Gefilden unterwegs ist, kann dagegen vom besonders hohen Wirkungsgrad monokristalliner Dickschichtmodule profitieren.
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Was kostet ein mobiles Solarpanel?
So unterschiedlich die Ausführungen der mobilen 12V-Solarmodule, so unterschiedlich fallen auch die Preise für die Geräte und Anlagen aus. Sucht man nach "Solarmodul Monokristallin 12V" findet man im Internet zahlreiche mit Leistungen ab 100W, es gibt auch einige wenige Module mit noch geringerer Watt-Zahl. Die Preise für ein 100W-Module beginnen bei etwa 40 € und können bis über 200 € betragen. Hinzu kommt der recht teure Versand der sperrigen Solarmodule. Übliche Leistungen mobiler Solaranlagen liegen zwischen 10 und 200 Watt. Wer mehr will, als nur sein Telefon aufzuladen, sollte unbedingt die leistungsstärkeren Solarmodule wählen.
Die besonders kompakten Solarkoffer sind verhältnismäßig teuer. Insbesondere der Speicher treibt den Preis für solch ein auch als Solargeneratoren bezeichnetes Set ein ganzes Stück in die Höhe: Mit 400 € sollten Interessenten mindestens rechnen.
Wem kleine Solarpanels ausreichen, der kann für unter hundert Euro bereits gut verarbeitete Solarrucksäcke kaufen. Kleine Solarladegeräte für Smartphones mit USB-Anschluss sind sogar noch günstiger: Viele Modelle kosten nur um die 20 Euro.