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Stromkosten senken durch Solarstrom
Stromkosten senken mit Photovoltaik: Welche Ersparnis ist möglich?
Während der letzten 20 Jahre haben sich die Strompreise für Privathaushalte mehr als verdoppelt: Ein Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh zahlte im Jahr 2000 noch durchschnittlich 13,94 Cent pro kWh, im Jahr 2020 waren es bereits 31,37 Cent pro kWh. Kein Wunder, dass Verbraucher nach Wegen suchen, ihre Stromkosten zu reduzieren. Dank der stetig fallenden Preise für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wird es immer rentabler, mithilfe von Solarenergie die Stromkosten zu senken.
Tatsächlich lassen sich in einem durchschnittlichen Haushalt mit einer Photovoltaikanlage mehrere Hundert Euro im Jahr einsparen. Dieser Artikel zeigt an einem Rechenbeispiel, welche Ersparnis möglich ist und wie Hausbesitzer das Einsparpotenzial selbst berechnen können.
Kosten für Solarstrom und Netzstrom im Vergleich
Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hat ermittelt, dass die Kosten für die Erzeugung von Solarstrom mithilfe von kleinen PV-Anlagen (< 30 kWp, wie sie von Privathaushalten eingesetzt werden) zwischen 5,81 Cent (im Süden Deutschlands) und 11,01 Cent (im Norden Deutschlands) pro kWh liegen.
Die Studie zeigt außerdem, dass die Kosten für Solarstrom tendenziell weiterhin fallen, während die Stromkostenentwicklung der letzten Jahre darauf hindeutet, dass Strom aus dem öffentlichen Netz weiterhin eher teurer werden wird. Für Hausbesitzer liegt also die Überlegung nahe, mit Solarenergie die Stromkosten zu senken. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie hoch die Ersparnis ausfallen kann.
Stromkosten senken durch Solarstromerzeugung: ein Rechenbeispiel
Um die Rechnung möglichst anschaulich zu machen, legen wir die folgenden gerundeten Werte zugrunde:
- Preis für Netzstrom: ca. 30 Cent pro kWh
- Preis für selbst erzeugten Solarstrom: ca. 10 Cent pro kWh
- durchschnittlicher Strombedarf eines 4-Personen-Haushalts: ca. 4.500 kWh pro Jahr
Es lassen sich demnach dank Solarstrom die Stromkosten um etwa 20 Cent pro kWh senken. Allerdings decken Privathaushalte in der Regel ihren Strombedarf nicht zu 100 %, sondern nur etwa zu einem Viertel bis zu einem Drittel durch eigenen Solarstrom. Gehen wir von einem Anteil von 30 % aus, so entspricht dies 1.350 kWh pro Jahr, die mithilfe einer eigenen Photovoltaikanlage gewonnen werden.
Sofern der Strom komplett aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen wird, fallen Stromkosten von 1.350 Euro an (4.500 kWh x 30 Cent). Wird der Gesamtverbrauch jedoch anteilig mit 1.350 kWh selbst gewonnenem Solarstrom gedeckt, ergibt sich folgende Rechnung:
3.150 kWh (= 4.500 kWh - 1.350 kWh) x 30 Cent = 945 Euro für Netzstrom
1.350 kWh x 10 Cent = 135 Euro für Photovoltaikstrom
945 Euro + 135 Euro = 1.080 Euro Stromkosten gesamt
Der exemplarische Haushalt würde also seine Stromkosten deutlich senken, nämlich um 270 Euro pro Jahr (1.350 Euro - 1.080 Euro). Bei einer Photovoltaikanlage mit einer Lebensdauer von 30 Jahren ergibt sich somit eine Stromkostenersparnis von 8.100 Euro (30 Jahre x 270 Euro) über die gesamte Laufzeit.
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Hinzu kommt, dass der nicht selbst verbrauchte Solarstrom ins Netz eingespeist werden kann und vergütet wird. Ausgeförderte Anlagen können den überschüssigen Solarstrom durch Direktvermarktung gewinnbringend absetzen.
So können Hausbesitzer die Stromkosten weiter senken
Die obige Rechnung zeigt, dass sich die Investition in eine Photovoltaikanlage lohnt. Die Einsparung lässt sich unter Umständen noch weiter steigern. Es bestehen unter anderem folgende Ansatzpunkte:
Unter bestimmten Voraussetzungen können sowohl reine Solarstromanlagen als auch PV-Komplettanlagen (inkl. Speicher) von der öffentlichen Hand gefördert werden. Infolge geringerer Anschaffungskosten fallen auch die Gesamtkosten für die Gewinnung von Solarstrom niedriger aus.
Durch Einsatz eines Stromspeichers für die PV-Anlage kann der Anteil des Stroms für den Eigenverbrauch erhöht werden – dadurch lassen sich die Stromverbrauchskosten weiter senken.
Je nach Menge des produzierten Solarstroms können unterschiedliche Steuermodelle beim Betrieb einer Photovoltaikanlage günstigere Bedingungen bedeuten.
Der Wirkungsgrad der verwendeten Solarmodule hat entscheidenden Einfluss auf den Ertrag der PV-Anlage. So zeichnen sich etwa Glas-Glas-Module durch einen hohen Ertrag und eine lange Lebensdauer aus.