Was kosten Stromspeicher? Preise und Vergleiche.

Jede zweite neue PV-Anlage wird heute bereits mit einem Stromspeicher installiert. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Mit der Batterie lassen sich Eigenverbrauch an Solarstrom und die Unabhängigkeit von Netzstrom erhöhen. Welche Kosten ein Solarspeicher verursacht, hängt von Größe und angestrebten Autarkiegrad ab.
Stromspeicher Kosten
Stromspeicher von Solarwatt

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Stromspeicher bieten Betreibern von PV-Anlagen die Möglichkeit, ihren Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn keine Sonne scheint. Die Investition in einen Batteriespeicher rechnet sich umso besser, je höher der Eigenverbrauch ist und umso weniger Netzstrom bezogen werden muss. 

Was kostet ein Stromspeicher in der Anschaffung?

Die Frage nach den Kosten lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die hängen ab von der Größe des Speichers bzw. seiner Leistung oder Kapazität und der Speichertechnologie. Bei Heimspeichern kommen vor allem Blei-Ionen- und Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, wobei erstere viel günstiger in der Anschaffung sind. 

Kosten von Stromspeichern im Vergleich

Blei-Ionen-AkkuLithium-Ionen-Akku 
500 – 1.000 € pro kWh 750 – 1.250 € pro kWh*

* Stand September 2022

 

Laut Bundesverband Solarwirtschaft liegt die durchschnittliche Größe eines Heimspeichers bei 7 bis 8 Kilowattstunden. Das heißt, es fallen Kosten für die Anschaffung eines Speichers von 3.500 – 8.000 bzw. 5.250 bis 10.000 Euro an. 

Blei-Ionen-Akkus sind auch deshalb so preiswert, weil es sich dabei um eine bewährte Technik handelt, die seit 150 Jahren im Einsatz ist. Die Preise für die noch recht „jungen“ Lithium-Ionen-Batteriespeicher sind in den vergangenen Jahren aber deutlich gesunken, seit 2013 etwa um 50 %. Viel günstiger dürften die Solarspeicher in nächster Zeit aber erst einmal nicht mehr werden, denn die steigende Nachfrage nach den nahezu baugleichen Batterien für Elektroautos wirkt dem entgegen. Langfristig gehen Experten jedoch von Preisen von Heimspeichersystemen in der Höhe von 600 bis 700 €/kWh Nennkapazität aus.

Hinweis
Auch wenn oft von Preisen pro kWh Speicherkapazität gesprochen wird, so besteht zwischen den beiden Größen kein linearer Zusammenhang. Umso größer der Speicher ist, umso günstiger fällt auch der Preis aus.

Stromspeicher vergleichen: Nicht allein der Preis zählt

Hinsichtlich der Anschaffungskosten scheint die Vergleich klar zugunsten der Blei-Ionen-Akkus auszufallen. Doch auf dem Heimspeichermarkt spielen sie kaum noch eine Rolle. Dafür gibt es gute Gründe, denn neben dem Preis haben noch verschiedene andere Faktoren einen Einfluss darauf, ob sich die Investition in einen Stromspeicher lohnt:

  • nutzbare Speicherkapazität
  • Zahl der Vollzyklen *
  • Entladetiefe
  • Batterie- sowie Systemwirkungsgrad

* Moderne Stromspeicher erreichen 5.000 bis 10.000 Ladezyklen. Die meisten Hersteller geben Garantien von 10 Jahren, Lithium-Ionen-Batteriespeicher erreichen eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Ein Volladezyklus täglich entspräche 14 bis 27 Jahren Lebensdauer. Wir können also im Folgenden mit der Zyklenzahl rechnen, um das Potential eines Stromspeichers einzuschätzen.

Statt nur die Kosten für die Anschaffung des Batteriespeichers zu betrachten, ist es sinnvoller, diese auf die gespeicherte Energie umzulegen. 

 Lithium-Ionen-Akku
(Beispiel 1 - Li)
Blei-Ionen-Akku 
(Beispiel 2 - Pb)
Anschaffungspreis 6.000 Euro1.500 Euro
Speicherkapazität 6 kWh6 kWh
Entladetiefe90 %60 %
Ladezyklen8.000 Vollzyklen3.000 Vollzyklen
Systemwirkungsgrad95 %80 %
Preis pro gespeicherter kWh14,6 Cent / kWh17,4 Cent / kWh

Berechnung der Kosten pro gespeicherter kWh

Wie viel Strom kann ein Batteriespeicher insgesamt speichern?

Anzahl der Volladezyklen * Entladetiefe * Speicherkapazität * Systemwirkungsgrad

Li: 8.000 * 0,90 * 6 kWh * 0,95 = 41.040 kWh

Pb: 3.000 * 0,60 * 6 kWh * 0,80 = 8.640 kWh

Wie hoch sind die Kosten für eine gespeicherte kWh:

Anschaffungskosten / Menge der gespeicherten kWh

Li: 6.000 € / 41.040 kWh = 14,6 Cent / kWh

Pb: 1.500 € / 8.640 kWh = 17,4 Cent / kWh

Werden die Anschaffungskosten auf die speicherbare Energie umgelegt, ist in obigem Beispiel der Lithium-Speicher etwas günstiger als der Bleispeicher. Hinzu kommen weitere Vorteile des modernen Akkus: Die Selbstentladung ist deutlich geringer, auch benötigen Lithium-Ionen-Batteriespeicher weniger Platz.

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Stromspeicher

Lohnt sich die Investition in einen Stromspeicher?

Geht man davon aus, dass die Gestehungskosten von Solarstrom aus der Photovoltaikanlage bei ca. 10 - 15 Cent pro kWh liegen, so kann man bei obigem Beispiel davon sprechen, dass sich der Einsatz des Lithium-Ionen-Speichers lohnt. Gestehungskosten und Speicherkosten ergeben zusammen knapp 25 Cent und liegen damit unter den üblichen 35 - 40 Cent für eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz.

Beantworten lässt sich die Frage, ob sich ein Speicher lohnt auch anders. Dabei berechnet man, wie viel Netzstrom durch den Speicher eingespart wird und setzt diese Ersparnis mit den Kosten des Speichers ins Verhältnis.

 

Beispiel:

Ein Haushalt hat einen Jahresverbrauch von 5.000 kWh.

Die 6 kWp-PV-Anlage produziert so viel Strom, dass damit eine Selbstversorgung von 25 Prozent erreicht wird. Das heißt 1.250 kWh vom Jahresverbrauch kommen aus der PV-Anlage, 3.750 kWh müssen aus dem Netz zugekauft werden. Bei einem Preis von 40 Cent pro kWh sind das 1.500 €, die der Netzstrom pro Jahr kostet.

Durch den Kauf eines 6 kWh-Speichers für 7.500 Euro wird die Eigenverbrauchsquote auf 75 Prozent erhöht. Das heißt, jetzt müssen nur noch 1.250 kWh pro Jahr zugekauft werden zu einem Preis von 500 €. 50 % des verbrauchten Stroms, also 2.500 kWh werden von der Solaranlage zu 15 Cent pro Kilowattstunde zur Verfügung gestellt. Dieser gespeicherte Strom kostet also 375 € . Jährlich lassen sich also einsparen:

1.500 € – (500 €+ 375 €) = 625 €

Nach zehn Jahren – so lange währt in der Regel die Herstellergarantie - wären dies also 6.250 Euro. Zu den Anschaffungskosten von 7.500 Euro müssen noch die Betriebs- und Wartungskosten addiert werden; längere Lebensdauer, Förderung und steigende Strompreise verbessern die Bilanz (s. nächster Abschnitt). Aktuell sind Stromspeicher in den meisten Fällen noch ein Nullsummenspiel.

Voraussetzung dafür, dass die Rechnung aufgeht, ist die bedarfsgerechte Dimensionierung des Stromspeichers, um die Kapazität möglichst optimal auszuschöpfen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Betreiber von PV-Anlagen eher zu große Speicher einbauen um sich einen hohen Autarkiegrad zu erkaufen. Diese Unabhängigkeit vom Netzstrom-Anbieter ist wirtschaftlich jedoch nicht immer sinnvoll. Hier empfiehlt sich unbedingt eine ausführliche Beratung durch einen Fachbetrieb.

Weitere Kosten und „Einnahmen“ für den Stromspeicher

Achten Sie beim Kauf eines Batteriespeichers darauf, dass zum Preis im Allgemeinen noch die Installationskosten kommen. Die Installation muss von einem Fachmann ausgeführt werden und ist dementsprechend nicht gerade billig. Abhängig vom Speichersystem kann sie mit 900 bis 3.500 Euro zu Buche schlagen. Die Installationskosten sollten daher unbedingt im Angebot enthalten sein.

Bei der Abschätzung der Kosten spielt es ebenfalls eine Rolle, ob der Solarspeicher zu einer bestehende PV-Anlage nachgerüstet oder gleichzeitig mit einer neuen PV-Anlage gekauft wird. Bei der Nachrüstung eines Stromspeichers, der DC-seitig eingebunden wird, kann ein Austausch des Wechselrichters erforderlich werden. Das verursacht zusätzliche Kosten und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit.

Gerade für ältere Photovoltaikanlagen, die ausgefördert sind (Post-EEG-Anlagen), ist die Speicher-Nachrüstung interessant, denn hier liegen die Gestehungskosten des Solarstroms sehr niedrig, bei zwei bis vier Cent pro kWh. Allerdings muss die Anlage auch genügend Strom produzieren, der gespeichert werden kann. Gerade ältere Anlagen haben häufig noch vergleichsweise geringe Leistungen. 

Was die Betriebs- und Wartungskosten für den Stromspeicher betrifft, so machen die meisten Hersteller keine Angaben. Bei PV-Anlagen liegen diese bei 1 % der Investitionskosten pro Jahr. Da die Speichertechnik noch recht neu ist, kann man vielleicht von 1 bis 2 % ausgehen. Für das gewählte Beispiel bedeutet das jährlich 75 bis 150 € zusätzlich.

Die Kosten für die Anschaffung lassen sich senken und damit die Wirtschaftlichkeit erhöhen, wenn für den Batteriespeicher eine Förderung in Anspruch genommen wird. Verschieden Bundesländer bieten hier Programme an, auch eine Mitförderung über das bundesweite KfW-Programm 270 ist möglich.

Unbedingt in Betracht zu ziehen ist auch die steuerliche Betrachtung der Investition. Wer hier für die Regelbesteuerung optiert, kann sich die Umsatzsteuer zurückholen. Bei den noch recht hohen Preisen für Stromspeicher lohnt sich das.

Was kostet eine PV-Anlage?

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