Mini-Solaranlagen: was sie leisten und wann sie sich lohnen

Mini-Solaranlagen, zum Beispiel auf dem Balkon, bieten auch zur Miete wohnenden Menschen Zugang zu selbst erzeugtem Solarstrom. Das spart Stromkosten und trägt zur Energiewende bei. Erfahren Sie hier, wann sich die kleinen Solaranlagen lohnen.
Inhaltsverzeichnis
    Mini-Solaranlage für den Balkon
    Mehr Unabhängigkeit durch Solarstrom

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    Was sind Mini-Solaranlagen?

    Mini-Solaranlagen sind unter vielen Namen bekannt: Mini-PV-Anlagen, Balkonkraftwerke oder auch „Plug-and-play“-Solaranlagen. Es handelt sich dabei um kleine Solaranlagen für Balkon, Fassade oder Schuppendach, die mit minimalem Aufwand installiert werden können. Eine Elektrofachkraft ist dafür meist nicht notwendig: Die Mini-Solaranlage wird an die Schuko-Steckdose angeschlossen und kann sofort zur Stromproduktion genutzt werden.

    Typischerweise besteht eine Mini-Photovoltaikanlage aus einem oder zwei Solarmodulen. Manchmal wird die kleine Solaranlage mit einem Speicher ausgestattet – in den meisten Fällen wird jedoch nicht genug Strom produziert, als dass sich die zusätzlichen Kosten rentieren würden. Immer vorhanden ist jedoch ein Wechselrichter: Dieser wandelt den von den Modulen erzeugten Solarstrom (Gleichstrom) in Wechselstrom um, der im Haushalt genutzt werden kann.

    Im Gegensatz zu Mini-Solaranlagen sind die Auf-Dach-Photovoltaikanlagen, die häufig auf Ein- oder Zweifamilienhäusern montiert werden, deutlich leistungsstärker und entsprechend teurer. Die Nennleistung hängt von der Dachfläche und dem jeweiligen Strombedarf ab. Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 8–10 Kilowatt-Peak können einen großen Teil des Strombedarfs eines durchschnittlichen Haushalts decken. Sie haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten.

    Tragbare Mini-PV-Anlagen

    Obwohl Mini-Solaranlagen kleiner und leichter sind als Dach-Photovoltaikanlagen, sind sie dennoch für eine langfristige Installation gedacht. Es gibt jedoch auch kleinere, tragbare Varianten. Sie sind deutlich leichter, bisweilen sogar faltbar und spenden Strom auf dem Campingplatz oder im Park. Diese Mini-Solaranlagen werden nicht mit der Steckdose verbunden, sondern funktionieren im „Inselbetrieb“ – also völlig unabhängig vom Stromnetz.

    Die besonders kleinen Solaranlagen produzieren bei klarem Himmel genug Strom, um beispielsweise ein Radio zu betreiben oder ein Smartphone aufzuladen. Größere Modelle können auch eine Kühlbox oder einen Laptop mit Strom versorgen. Ausgestattet sind solche tragbaren Solar-Kleinanlagen nicht nur mit einem Wechselrichter, sondern häufig auch mit einem Batteriespeicher. Sie werden auch Solargeneratoren genannt.

    Mini-Solaranlage beim Camping
    Kleine Solarmodule können beim Camping zur Stromerzeugung genutzt werden

    Gründe für die Nutzung von Photovoltaik-Kleinanlagen

    Viele Menschen kaufen Mini-Solarmodule, weil sie keine eigene Dachfläche haben oder die Kosten für eine große PV-Anlage das Budget übersteigen. Zwar produzieren Mini-Solaranlagen vergleichsweise wenig Solarstrom, dennoch stellen sie in Zeiten hoher Stromkosten eine attraktive Möglichkeit dar, die Stromkosten zu senken. Und auch Mini-PV-Anlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – schließlich gibt es in Deutschland rund 20 Millionen Mietwohnungen.

    Auch der Wunsch nach Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen spielt eine zunehmende Rolle. Vollständige Autarkie lässt sich derzeit zwar weder mit Mini-PV-Anlagen noch mit Auf-Dach-Photovoltaikanlagen erreichen, doch selbst ein geringerer Autarkiegrad zahlt sich aus. Die oben erwähnten tragbaren Mini-PV-Anlagen mit Speicher eignen sich außerdem für Standorte ohne Stromversorgung, zum Beispiel für den Einsatz im Gartenhäuschen oder beim Campingausflug.

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    Korrekte und effiziente Nutzung von Solar-Kleinstanlagen

    Kleine Solaranlagen für den Eigenverbrauch mit einer Leistung von maximal 600 Watt können über die übliche Haushaltssteckdose oder eine sogenannte Wieland-Steckdose an den Haushaltsstromkreis angeschlossen werden. Ob die vorhandene Steckdose für den Anschluss geeignet ist, muss im Zweifel eine Elektrofachkraft prüfen. Auch der Hersteller gibt üblicherweise Informationen dazu. 

    Mini-PV-Anlagen können den produzierten Solarstrom über die Steckdose in den Haushaltsstromkreis einspeisen. Außerdem wird weiterhin – wie gewohnt – Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen, da die kleine Photovoltaikanlage meist nicht bedarfsdeckend arbeitet.

    Die rentabelste Art, Mini-Photovoltaik zu nutzen, besteht darin, den produzierten Strom zu einem möglichst großen Teil selbst zu verbrauchen. Da Mini-Solaranlagen mit Speicher eher nicht lohnenswert sind, ist es zum Beispiel sinnvoll, während der Mittagszeit zusätzliche Verbraucher im Haushalt zuzuschalten. Es gibt jedoch in nahezu jedem Haushalt Geräte, die auch ohne aktives Zuschalten Strom verbrauchen, etwa einen WLAN-Router oder Kühlschrank. Dieser Grundbedarf lässt sich mit der Mini-Solaranlage durchau abdecken. 

    Mini-PV-Anlagen auf Balkon oder Terrasse richtig platzieren

    Wer eine Mini-Solaranlage für den Balkon kaufen möchte, sollte vorab prüfen, ob der Standort geeignet ist. Sinnvoll ist hier vor allem eine südliche oder auch eine Südost- bzw. Südwest-Ausrichtung. Soll die Mini-Solaranlage nicht am Balkongeländer angebracht, sondern auf dem Balkon aufgeständert werden, ist zu beachten, ob genügend Sonnenlicht auf die Solarmodule fällt. Andere Balkone und die eigene Brüstung können hier zu Verschattungen führen.

    Mithilfe einer Aufständerung lässt sich eine Mini-Solaranlage auch auf einer Terrasse oder sogar im Garten aufstellen. Weitere Optionen sind Garten-, Schuppen- oder Garagendächer sowie die Dächer von Wintergärten. Dank der Aufständerung lässt sich Mini-Photovoltaik hier besonders effizient einsetzen, da die Ausrichtung frei wählbar ist. Mögliche Verschattungen müssen allerdings weiterhin berücksichtigt werden.

    Lohnt es sich, eine Mini-Solaranlage zu kaufen?

    Wer nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus finanziellen Gründen auf Mini-Photovoltaik setzen möchte, sollte vor dem Kauf Kosten und Nutzen gegeneinander aufwiegen. Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) geht bei einer Nennleistung von 100 Watt von einem jährlichen Ertrag zwischen 70 und 90 Kilowattstunden Strom aus. Bei einer Mini-Solaranlage mit zwei Solarmodulen à 300 Watt liegt der Ertrag pro Jahr also zwischen 420 und 540 Kilowattstunden.

    Wie hoch der tatsächliche Ertrag ausfällt, ist jedoch von diversen Standortbedingungen abhängig. Ausrichtung, Neigungswinkel, mögliche Verschattungen und die Sonneneinstrahlung am jeweiligen Standort beeinflussen den Ertrag. Der Stecker-Solar-Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin hilft bei der Einschätzung, ob die Investition sich auszahlen kann.

    Rechenbeispiel: Mini-PV-Anlage in einem Drei-Personen-Haushalt

    Ein Drei-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus verbraucht laut dem Vergleichsportal Verivox etwa 2.600 Kilowattstunden Strom im Jahr. Dafür fallen beim aktuellen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Juni 2023, Strompreisbremse) im Jahr Kosten von 1.040 € an.

    Wer mithilfe einer Mini-PV-Anlage für Balkon oder Terrasse etwa 480 Kilowattstunden selbst produziert, kann davon etwa 380 Kilowattstunden (ca. 80 %) nutzen. Dadurch verringern sich die jährlichen Stromkosten um 152 € auf 888 €. Die Preise für Mini-Solaranlagen schwanken stark, daher müssen die Kosten individuell geprüft werden. Kostet eine Anlage beispielsweise 700 €, rentiert sich die Investition nach etwa viereinhalb Jahren. Die Lebensdauer liegt mit etwa 20 Jahren deutlich darüber. 

    Zu beachten ist allerdings, dass insbesondere Neukunden zurzeit auch günstigere Stromtarife erhalten können. Ob es sich lohnt, eine Photovoltaik-Kleinanlage zu kaufen, hängt also immer auch von den aktuellen Strompreisen und natürlich von den Standortbedingungen ab. Auch ist zu beachten, dass eine alleinlebende Person möglicherweise nicht 80 % des gewonnenen Stroms, sondern nur einen deutlich kleineren Anteil selbst verbrauchen kann.

    Mini-Solaranlage auf einem Wohnmobil
    Mini-Solaranlage auf einem Wohnmobil

    Müssen Mini-PV-Anlagen angemeldet werden?

    Es gibt in Deutschland keine Bagatellgrenze in Bezug auf Photovoltaikanlagen. Das bedeutet, dass auch Mini-Solaranlagen trotz ihrer geringen Leistung bei der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist jedoch formlos möglich, und auch die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur können Sie über das Marktstammdatenregister relativ unkompliziert selbst vornehmen.

    Nicht notwendig ist hingegen eine Genehmigung für Mini-Photovoltaikanlagen – zumindest nicht von staatlicher Seite. Mieter und Eigentümer müssen jedoch eventuell die Zustimmung des Vermieters bzw. der Eigentümerversammlung einholen. Bestimmungen des Denkmalschutzes können der Installation entgegenstehen.

    Empfehlungen für den Kauf einer Mini-Solaranlage

    Wenn Sie darüber nachdenken, eine Mini-PV-Anlage zu kaufen, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:

    • Stellen Sie sicher, dass Ihr Standort für eine Mini-Photovoltaikanlage geeignet ist und genügend Sonne erhält.
    • Prüfen Sie, ob der Wechselrichter der Mini-Solaranlage mit einer Konformitätserklärung (VDE AR 4105) ausgestattet ist und eine Einspeiseleistung von maximal 600 Watt zulässt.
    • Stellen Sie sicher, dass Ihr Stromzähler beim Betrieb einer Mini-Solaranlage nicht rückwärtsläuft. Das kann bei Ferraris-Zählern mit mechanischer Drehscheibe der Fall sein. Das Rückwärtslaufen ist verboten und muss ggf. mit einer Rücklaufsperre verhindert werden.
    • Berechnen Sie vor dem Kauf den möglichen Ertrag und die Amortisationszeit, um herauszufinden, ob die Anschaffung einer Mini-PV-Anlage sich an Ihrem Standort lohnt.

    Tipp: Wenn Dachfläche und Finanzen es zulassen, ist eine Auf-Dach-Photovoltaikanlage in den meisten Fällen eine deutlich rentablere Investition.

    Was kostet eine PV-Anlage?

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