Alles zum Strombedarf bei Elektromobilität
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sind sich größtenteils einig: Künftig sollen immer mehr E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Dafür müssen aber nach wie vor viele Grundlagen geschaffen werden. Ist die Regierung entschlossen, für die entsprechende Infrastruktur zu sorgen und weitere Fördermodelle ins Leben zu rufen? Setzen die Automobilhersteller auch in Zukunft verstärkt auf E-Mobilität? Und ist vor allem auch der Verbraucher willens, vom Verbrennungsmotor auf E-Antrieb umzusteigen?
Die wichtigste Rahmenbedingung für den flächendeckenden Einsatz von E-Autos ist neben einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur ein entsprechend ausgebautes Stromnetz. Vor dem Hintergrund einer Studie des Marktforschungsunternehmens EuPD Research äußerte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) im Dezember 2020 Bedenken bezüglich der Zukunft der bundesweiten Stromversorgung.
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Angesichts des steigenden Stromverbrauchs von Elektromobilität und moderner Wärmeversorgung sei es wichtig, den Ausbau der erneuerbaren Energien – insbesondere der Solarenergie – voranzutreiben. Sonst bleibe man unter Umständen länger als geplant auf fossile Energieträger wie Kohle und Erdgas angewiesen.
Dieser Auffassung ist auch der Deutsche Bundesrat. In einer Empfehlung vom 28. Oktober 2020 legt er der Bundesregierung nahe, noch mehr auf Photovoltaik und Windkraft zu setzen, als es im Regierungsentwurf zu den Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bislang vorgesehen ist. Laut Bundesrat ist der zu erwartende jährliche Bruttostromverbrauch bislang zu niedrig angesetzt.
Besonders Privathaushalte sollten demnach durch mehr Anreize zur Erzeugung von Ökostrom animiert werden, etwa über höhere Einspeisevergütungen für Solarstrom. Das erklärte Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2030 in Deutschland 65 % des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
Solarstrom kann den Strombedarf individueller Elektromobilität decken
Insbesondere die Erzeugung und Nutzung eigenen Solarstroms wird in immer mehr deutschen Haushalten Realität. Dadurch lässt sich auch die individuelle Elektromobilität sicherstellen: Mithilfe einer Solaranlage und einer Wallbox lässt sich das E-Auto vor der eigenen Haustür schnell und sicher laden.
Netzüberlastung infolge des Strombedarfs von E-Mobilität?
Droht bei der Verbreitung von Elektromobilität eine Überlastung des Stromnetzes? Nein – jedenfalls nicht, wenn die Energieerzeugung in ausreichendem Maße dezentral erfolgt, also in möglichst vielen einzelnen Haushalten. Wallboxes weisen eine intelligente Steuerung auf, dank derer beispielsweise nicht mehrere Fahrzeuge gleichzeitig, sondern nacheinander geladen werden, solange andere Verbraucher im Haus auf den Solarstrom angewiesen sind.
Wenn nun auch die Netzbetreiber dem Ausbau des Stromnetzes nachkommen und die Politik die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür schafft, kann die Gesellschaft ohne Sorge einer umweltfreundlicheren Zukunft auf der Grundlage der E-Mobilität entgegensehen.