Photovoltaikanlage - Installation und Anmeldung
Photovoltaikanlage - Installation und Anmeldung
Ist die grundsätzliche Entscheidung für eine PV-Anlage gefallen, geht es darum, das passende Angebot zu finden. Ein Teil der zukünftigen Betreiber wird sich intensiv damit beschäftigen, welche Technik es bei Solarmodulen, Wechselrichtern usw. es auf dem Markt gibt und wer diese anbietet. Andere überlassen diese Aufgabe dem Fachbetrieb, der mit der Installation der Photovoltaikanlage betraut wird.
Welcher Weg zur PV-Anlage auch gewählt wird, die zukünftigen Betreiber sollten sich vorab schon über einige Dinge Klarheit verschafft haben. So spielt es eine entscheidende Rolle, ob es eine für die Installation geeignete Dachfläche gibt und wie groß diese ist. Durch diese beiden Faktoren wird bestimmt, welche Leistung von der Photovoltaikanlage zu erwarten ist und auch, wie hoch die Kosten in etwa ausfallen werden.
Zum anderen ist entscheidend, wie hoch der Stromverbrauch der Hausbewohner ist. Die Anlage sollte rechnerisch mindestens den Jahresstrombedarf abdecken können.
Ein kleines Beispiel dazu: Statistisch liegt der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch eines deutschen 4-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus bei etwa 4.000 kWh. Geht man von der Faustformel aus, dass 1 kWp Anlagenleistung ca. 1.000 kWh Solarstrom pro Jahr zur Verfügung stellt, sollte die Anlage also mindestens 4 kWp groß sein. Die für eine PV-Anlage dieser Größe notwendige Fläche ist abhängig von der Leistung der verwendeten Module. Hier gilt, dass 6 Module ungefähr die Fläche von 10 Quadratmetern einnehmen, bei 300 Wp pro Modul werden ca. 23 Quadratmeter Dachfläche benötigt, bei 370 nur noch 18 Quadratmeter.
Mehr als nur eine PV-Anlage installieren
Bei der Planung sollte mit einbezogen werden, dass der Strombedarf zum Beispiel durch die Integration einer Wärmepumpe oder durch die Anschaffung eines Elektroautos steigen kann. Es empfiehlt sich daher, die Anlage so groß auszulegen, wie es Dachgröße und finanzielle Möglichkeiten erlauben. Überschüssiger Strom, der nicht verbraucht wird, kann ins Netz eingespeist werden, wofür es eine Einspeisevergütung gibt. Da diese Vergütung nicht mehr allzu hoch ist, lohnt es sich, über die Anschaffung eines Stromspeichers nachzudenken, der es ermöglicht, den Solarstrom auch dann zu verbrauchen, wenn die Sonne nicht scheint.
Schon dieser kurze Exkurs zeigt, dass die Installation einer Solaranlage alles andere als simpel ist. Es empfiehlt sich, frühzeitig einen Solarteur einzubeziehen und Angebote nicht nur für die Anlage selbst, sondern auch für den Speicher, eine Wärmepumpe oder eine Ladestation einzuholen. Referenzen bieten hierbei eine gute Orientierung, denn insbesondere die Integration von peripherer Gerätetechnik in das PV-System erfordert ein breites Fachwissen. Sie sollten deshalb einen Installateur finden, der auf diesen Gebieten schon einige Erfahrung gesammelt hat.
Doch selbst dann, wenn es Ihnen „nur“ um die reine Installation der Photovoltaikanlage geht, ist es sinnvoll, diese nicht selbst in die Hand zu nehmen. Der Aufbau einer Balkonanlage mit zwei Modulen und einem Wechselrichter ist von technisch interessierten Laien durchaus zu bewerkstelligen, die Anlage auf dem Hausdach sollten jedoch Profis installieren. Das ist nicht nur ungefährlicher, denn auch noch nicht angeschlossene Module stehen schon unter Strom; Hausbesitzer oder Hausbesitzerin sind im Schadensfall versichert, wenn die Installation der PV-Anlage durch Fachpersonal durchgeführt wurde. Bezogen auf die Gesamtkosten für die Solaranlage schlägt die Installation mit ca. 30 % zu Buche. Hier zu sparen, kann auf Dauer jedoch teuer werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Brand der Anlage und zu einem großen Schaden am ganzen Haus den die Versicherung dann nicht bezahlt.
PV-Anlage anmelden nicht vergessen
Nach abgeschlossener Installation übergibt der Solarteur die PV-Anlage an den Betreiber oder die Betreiberin. Handelt es sich um eine Inselanlage, also ohne Netzanschluss, kann die Anlage direkt in Betrieb gehen. Die meisten Photovoltaikanlagen sind jedoch so ausgelegt, dass sie überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeisen, um so von der Förderung in Form der Einspeisevergütung profitieren zu können. In diesem Fall sind die Betreiber verpflichtet, die PV-Anlage anzumelden, unter anderem beim örtlichen Netzbetreiber, in dessen Netz der Strom eingespeist wird. Rechtlich verbindend ist zudem die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur, was durch Eintrag der Photovoltaikanlage in das Marktstammdatenregister geschieht. Auch Stromspeicher sind hier anzumelden. Wird der Eintrag versäumt, kann das unter anderem dazu führen, dass die Einspeisevergütung nicht gezahlt bzw. zurückgefordert wird. Die Anmeldung im Marktstammdatenregister kann nach persönlicher Registrierung übrigens auch durch den Installateur erfolgen.