Kosten für PV-Anlagen mit Speicher
Photovoltaik: Wie hoch sind die Kosten einer Solaranlage mit Speicher?
Die Preise für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Schon vor Jahren wurde die sogenannte Netzparität erreicht, das heißt, der Punkt, an dem selbst produzierter Solarstrom zum gleichen Preis pro Kilowattstunde (Gestehungskosten) erhältlich ist wie Strom von einem Stromanbieter. Mittlerweile liegen die Gestehungskosten von Solarstrom deutlich unter den Netzstrompreisen. Das heißt: Durch den Eigenverbrauch von Solarstrom lässt sich Geld sparen, das zur Amortisation beiträgt.
Zu welchem Zeitpunkt genau sich eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich rentiert, hängt stark von den Kosten für ihre Anschaffung ab und davon, wie der Strom genutzt wird. Dieser Artikel gibt einen Überblick über alle wichtigen Kosten für eine Photovoltaikanlage mit Speicher.
So setzen sich die Kosten für ein PV-Anlage mit Speicher zusammen
Eine Photovoltaik-Komplettanlage besteht zum einen aus der Photovoltaikanlage selbst und zum anderen aus einem Batteriespeicher, der den erzeugten Strom speichert und zeitversetzt wieder abgibt. Dank dieser Kombination lässt sich der für den Eigenverbrauch genutzte Anteil an Strom erhöhen, sodass die Stromkosten insgesamt sinken.
Der Preis für ein Photovoltaik-Komplettpaket ergibt sich hauptsächlich aus den einmaligen Anschaffungskosten für
● die Solarmodule,
● das Montagesystem,
● das Energiemanagementsystem,
● den Wechselrichter und
● die Speichereinheit.
Hinzu kommen einmalige Kosten für die Installation:
● Montage der Solarmodule auf dem Dach
● Elektroinstallation
Zu diesen festen Kosten für die Photovoltaikanlage und den Speicher kommen unter Umständen außerdem Kosten für optionale zusätzliche Produkte oder Leistungen wie
● Nachführsysteme,
● Aufständerungen,
● Leistungsoptimierer,
● die Reinigung oder
● Versicherungen
hinzu.
Die folgende Tabelle bietet eine grobe Übersicht über die durchschnittlichen Kosten für eine Photovoltaikanlage mit Speicher. In der linken Spalte ist die Leistung der Anlage in Kilowatt peak (kWp) angegeben (Quelle Cleanthinking, Stand 2023).
Photovoltaik-Anlage | 3-4 kWp | 6-7 kWp | 9 kWp | 12 kWp |
---|---|---|---|---|
Größe in m² | 32 | 48 | 72 | 96 |
Anschaffungskosten pro m² | 220 | 190 | 170 | 150 |
Kosten pro kWp in € | 1.600 | 1.400 | 1.300 | 1.200 |
Kosten PV-Anlage in € | 7.000 | 9.000 | 12.000 | 14.500 |
Kosten PV-Anlage mit Stromspeicher in € | 13.000 | 18.000 | 25.000 | 32.000 |
In den folgenden Abschnitten zeigen wir im Detail, aus welchen Komponenten sich der Komplettpreis der Solaranlage zusammensetzt.
Kosten für die Solarmodule
Das Herzstück der PV-Anlage sind die Solarmodule, die auf dem Hausdach installiert werden. Die Kosten für die Module sind in der Hauptsache abhängig davon, welche Art von Solarmodulen verwendet wird.
Weiterhin unterscheiden sich die Kosten für eine PV-Anlage (mit oder ohne Speicher) je nach Marke und Qualität. Mithilfe unseres Photovoltaik-Rechners kann individuell berechnet werden, welche Kosten für die Solaranlage anfallen – auch unter Berücksichtigung der Fläche und der Ausrichtung.
Wie viel kostet das Montagesystem?
Bei den Kosten für eine Solaranlage mit Speicher müssen außerdem die Kosten für das Montagesystem berücksichtigt werden. Am häufigsten werden die Solarmodule mithilfe eines Gestells montiert, das direkt auf der Dachlattung angebracht wird. Sie können die Dachziegel auch durch eine sogenannte Indach-Lösung ersetzen – die Variante mit Gestell ist in der Regel jedoch häufig die günstigere. Die Beschaffenheit des Dachs und die Ausrichtung der PV-Anlage spielen ebenfalls eine Rolle für die Wahl des korrekten Montagesystems und beeinflussen somit auch den Preis für das Photovoltaik-Komplettpaket.
Kosten für den Wechselrichter
Der Solarwechselrichter wandelt den Gleichstrom aus der PV-Anlage in Wechselstrom um, der im Haushalt genutzt werden kann. Die Kosten für den Wechselrichter sind abhängig von der Leistung der Anlage und natürlich vom Hersteller. Grob können Sie jedoch mit etwa 200 € pro Kilowatt Leistung des Wechselrichters rechnen.
Kosten für den Photovoltaik-Batteriespeicher
Die Preise für den Batteriespeicher sind unter anderem abhängig von der Kapazität und von der Art des Akkus. Sie liegen zwischen 5.000 und 30.000 €, wobei kleinere Speichersysteme mit einer Speicherleistung von bis zu 10 kWh in der Regel mit weniger als 10.000 € zu Buche schlagen.
Die Berechnung der korrekten Kapazität ist wichtig, da sonst unnötige zusätzliche Kosten für den Photovoltaik-Speicher entstehen. Die Kapazität sollte so gewählt werden, dass der Speicher während der Zeit vom Abend bis zum nächsten Morgen genügend Strom abgeben kann, um den Haushalt zu versorgen.
Fällt die Kapazität zu gering aus, muss während der Nachtstunden zusätzlich Strom aus dem Stromnetz bezogen werden. Übersteigt die Speicherkapazität jedoch den tatsächlichen Verbrauch, entfällt die Einspeisevergütung, da kein Strom in das Netz eingespeist wird.
Zur Einschätzung der benötigten Kapazität empfiehlt es sich, den durchschnittlichen Stromverbrauch der letzten drei bis fünf Jahre zum Vergleich heranzuziehen. Als grobe Orientierung gilt: Ein 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000–5.000 kWh im Jahr sollte auf eine Speicherkapazität von etwa 4–5 kWh setzen.
Als Speicher werden hauptsächlich Blei-Akkus oder Lithium-Ionen-Akkus eingesetzt. Blei-Akkus sind in der Regel die günstigere Variante, doch der höhere Preis für Lithium-Ionen-Akkus relativiert sich aufgrund der längeren Lebensdauer. Zudem sind Lithium-Ionen-Akkus leichter und kleiner. Sie haben außerdem eine höhere Entladetiefe; das bedeutet, dass ein größerer Teil der gespeicherten Energie entnommen und verbraucht werden kann, ohne dass der Akku Schaden nimmt.
Einmalige Kosten für den Einbau einer Photovoltaikanlage mit Speicher
Hausbesitzer sollten beim Vergleich verschiedener Angebote berücksichtigen, ob in dem angegebenen Preis für die PV-Anlage mit Speicher bereits die Kosten für Montage und Elektroinstallation inbegriffen sind. Ist das nicht der Fall, können für die Montage und Einrichtung der Anlage noch einmal etwa 15–30 % des Gesamtpreises anfallen.
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Kosten für optionale zusätzliche Produkte und Leistungen
Die folgenden Produkte und Leistungen können eine PV-Anlage mit Speicher ergänzen. Die Kosten sind meist überschaubar, sollten jedoch in der Gesamtrechnung berücksichtigt werden.
Diese Halterungen sind beweglich und richten im Laufe des Tages die Solarmodule so aus, dass sie möglichst lange der Sonne ausgesetzt sind. Somit lässt sich der Ertrag der Anlage steigern – insbesondere bei ungünstiger Ausrichtung. Auf Hausdächern kommen Nachführsysteme eher selten zum Einsatz. Sie eignen sich besser für freistehende Anlagen.
Aufständerungen dienen einer möglichst optimalen Ausrichtung der Module – sie helfen, einen günstigen Neigungswinkel zu erreichen und somit den Ertrag zu steigern. Sie kommen vor allem auf Flachdächern zum Einsatz.
Werden einzelne Solarmodule verschattet, so beeinträchtigt das die Leistung des gesamten Strangs. Leistungsoptimierer hingegen regulieren den Stromfluss so, dass das verschattete Modul überbrückt wird, damit die anderen Module weiter eine möglichst hohe Leistung bringen können.
Solarmodule sind grundsätzlich selbstreinigend. Aufgrund besonderer Witterungsbedingungen (etwa bei großer Schneelast), bei außergewöhnlichen Umwelteinflüssen (etwa bei Nähe zu landwirtschaftlichen Betrieben) oder ungünstigem Neigungswinkel kann jedoch eine regelmäßige und professionelle Reinigung sinnvoll sein.
Sogenannte Photovoltaikversicherungen sichern die PV-Anlage bei Schäden jeglicher Art ab – beispielsweise durch Witterung, Überspannung oder Vandalismus. Auch eine Betreiberhaftpflichtversicherung kann sinnvoll sein.
Wann amortisieren sich die Kosten für eine Photovoltaikanlage mit Speicher?
Bei einem Strompreis von etwa 35 Cent pro kWh und einem Erzeugungspreis von etwa 10–15 Cent pro kWh für Solarstrom ergibt sich eine Ersparnis von 20 bis 25 Cent pro Kilowattstunde, die mithilfe einer PV-Anlage gewonnen wird. Hinzu kommt ein eventueller Ertrag durch den Stromverkauf bzw. die Einspeisevergütung.
Von diesem Gewinn abzuziehen sind die Kosten für die Photovoltaikanlage mit Speicher, wobei sowohl die einmaligen Anschaffungskosten als auch die Montage, zusätzliche Features, Versicherungen etc. eingepreist werden sollten.
Um die Kosten für die Photovoltaik- und die Speicheranlage in Bezug zur Ersparnis zu setzen, sollte man wie folgt vorgehen:
- Berechnen Sie die Stromgewinnung durch die PV-Anlage pro Jahr (in kWh) und welche Ersparnis an Stromkosten sich aus dem selbst verbrauchten Strom ergibt (Richtwert: 25 Cent pro kWh).
- Addieren Sie hinzu, welcher Gewinn sich aufgrund der Einspeisevergütung im Jahr ergibt.
- Multiplizieren Sie diese Einnahmen mit der Anzahl der Jahre der voraussichtlichen Lebensdauer der Anlage (in der Regel 20–30 Jahre).
- Ziehen Sie von der Summe die Kosten für Photovoltaikanlage und Speicher ab sowie weitere einmalige und laufende Kosten (hochgerechnet auf die Lebensdauer der Anlage).
- Berücksichtigen Sie ggf. Förderungen, die den Preis für das Komplettpaket der Photovoltaikanlage (mit oder ohne Speicher) senken.
Die verbleibende Summe ist der Gewinn, den Sie von Ihrer PV-Anlage erwarten können.
Beispiel: Die Gesamtkosten für die PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus betragen inkl. aller einmaligen und laufenden Kosten über 30 Jahre 12.000 €. Die jährliche Ersparnis beträgt 800 €. Rechnung: 12.000 € / 800 € = 15. Die Anlage hat sich also nach 15 Jahren amortisiert. Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren bezieht der Besitzer nach dieser Zeit 5 Jahre lang besonders günstigen Strom, bei einer Lebensdauer von 30 Jahren sind es sogar 15 Jahre.
Zu berücksichtigen ist bei der Berechnung auch die voraussichtliche Stromkostenentwicklung der kommenden Jahre, aufgrund derer eine vorzeitige Amortisierung möglich ist.