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Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung
Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung – lohnt sich das?
Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Strom mittels Photovoltaik selbst zu produzieren, sollte vorab die Gegebenheiten prüfen. Dabei spielt die Ausrichtung des Daches eine wichtige Rolle. Maximale Erträge erzielt eine in Deutschland errichtete Photovoltaikanlage (PV-Anlage), wenn die Panels genau nach Süden zeigen. Je nach geografischen Besonderheiten und der umliegenden Bebauung kann die Ausrichtung aber auch nach Osten oder Westen abweichen. Das ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn die Solarmodule morgens oder abends bei Südausrichtung verschattet wären.
In den letzten Jahren ist die Effizienz von neuen Solarmodulen immer weiter gestiegen. Gleichzeitig sinken die Preise konstant. Eine Photovoltaikanlage rechnet sich deshalb oft auch dann noch, wenn die Hälfte der Solarmodule vollständig nach Osten, die andere Hälfte nach Westen ausgerichtet ist. Solaranlagen, die auf einem Ost-West-Dach installiert werden, erzielen noch immer etwa 80 bis 90 % der Maximalleistung, die bei einer Ausrichtung nach Süden erreicht werden würde. Unter bestimmten Voraussetzungen bringen selbst Norddächer noch eine gute Rendite.
Süd- und Ost-West-Ausrichtung der PV-Anlage gegenübergestellt
Obwohl bei einer Südausrichtung der Stromertrag am größten ist, streben heute viele Verbraucher sogar die beidseitige Belegung von Ost-West-Dächern mit Photovoltaikanlagen an. Der Hintergrund: Eine Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung produziert dann Solarstrom, wenn er im Haus gebraucht wird: am Morgen und am Nachmittag. Dadurch, dass beide Dachflächen genutzt werden, kommt es zudem zu einer gleichmäßigen Verteilung der Stromerzeugung über den Tag.
Eine PV-Anlage mit Südausrichtung liefert den höchsten Ertrag dagegen in den Mittagsstunden, wenn in vielen Haushalten niemand zu Hause ist. Der Solarstrom, der nicht unmittelbar verbraucht werden kann, muss dann entweder in einem zusätzlichen Stromspeicher zur PV-Anlage „zwischengelagert“ werden; oder er wird gegen die Einspeisevergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Da Letztere in den vergangenen Jahren gesunken und die Einspeisung damit weit weniger lukrativ geworden ist, setzen Anlagenbesitzer heute in der Regel auf einen größtmöglichen Eigenverbrauch. Obwohl also der Gesamtertrag der PV-Anlage bei einer Ost-West-Ausrichtung etwas geringer ausfällt, ist die Möglichkeit der direkten Nutzung des Solarstroms meist effizienter.
Die Vorteile einer PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung im Überblick
- Der Solarstrom lässt sich dank der Ost-West-Ausrichtung direkt (und damit effizienter) nutzen. Die Grundlast des Stromverbrauchs kann besser gedeckt werden.
- Der über einen längeren Zeitraum des Tages erzielte Gesamtertrag ermöglicht es mitunter, zu einem kleineren (also kostengünstigeren) Wechselrichter für die Photovoltaikanlage zu greifen.
Unabhängig von der Frage, ob Süd- oder Ost-West-Ausrichtung: Ob für das eigene Dach eine Photovoltaikanlage überhaupt infrage kommt, lässt sich mithilfe des Solarkatasters klären.
Die optimale Neigung einer PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung
Neben der Himmelsrichtung hat auch der Neigungswinkel der Solarmodule Einfluss auf den Ertrag einer Photovoltaikanlage. Bei Solaranlagen, die nach Süden ausgerichtet sind, gelten Winkel zwischen 30 und 35 Grad als optimal für den größtmöglichen Stromertrag.
Für die abweichende Ausrichtung von Solarpanels gilt bezüglich des Neigungswinkels die Faustregel: Je stärker die Abweichung von südlicher Richtung, desto vorteilhafter werden geringere Neigungswinkel. Solaranlagen mit Ost-West-Ausrichtung erreichen bei einem Neigungswinkel von bis zu 20 Grad die höchsten Erträge.
Photovoltaikanlagen mit Ost-West-Ausrichtung auf Flachdächern
Für die Montage von PV-Anlagen auf Flachdächern kommen spezielle Montagesysteme zum Einsatz. Und auch hier gilt: Durch die Ost-West-Aufständerung der Solarmodule kann die Dachfläche effizienter genutzt werden, da sich für PV-Module eine wechselseitige Anordnung wählen lässt. Somit finden bis zu 40 % mehr Solarmodule auf dem Flachdach Platz als bei Südausrichtung.
Zudem bieten Ost-West-Systeme deutlich weniger Angriffsfläche für den Wind. Deshalb lassen sie sich unter Nutzung geringeren Ballasts aufstellen. Damit können Photovoltaikanlagen heute auch auf vielen Flachdächern installiert werden, die dafür früher nicht genügend Traglast boten. Das sollte aber immer zunächst von einem Fachmann – zum Beispiel einem Solarteur – geprüft werden.